Die eingleisigen 67,9 km lange Lahn-Kinzig-Bahn baute die Oberhessische Eisenbahn-Gesellschaft in vier Teilabschnitten und eröffnete die Gesamtstrecke am 30. November 1870.
Das Empfangsgebäude Ranstadt
Das erste, zweistöckige Empfangsgebäude entstand 1870 weiter nördlich der Ortsmitte auf L-förmigen Grundriss.
Das zweite Empfangsgebäude
1906 wurde ein neuer Bahnhof aus Backstein in der Ortsmitte gebaut. Auch hier hat das zweistöckige Stationsgebäude einen L-förmigen Grundriss. Ein Güterschuppen mit Rampe war im Anbau untergebracht. Ein kleiner separater Backsteinbau entstand südlich des Stationsgebäudes.
Was hat sich verändert, was ist geblieben
Das Stationsgebäude von 1870 ist bis heute erhalten geblieben und wird als Wohnhaus genutzt. Das Empfangsgebäude von 1906 wurde von der Deutschen Bahn AG verkauft und danach renoviert. Es ist weitgehend erhalten geblieben.
Bilder Ranstadt
Luftaufnahme
Die Eisenbahn “kam” am 30. Oktober 1870 nach Ranstadt. Also 35 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Ranstadt hatte zu diesem Zeitpunkt sehr wenig Einwohner (Ende 2016 waren es 5.061 Einwohner).
Ranstadt - Hp - FRANR : 77C2 : SD17-Jul15
Planung und KonzessionAufgrund einer Initiative des Abgeordneten Christian Peter Heldmann wurde bereits 1860 der Bau einer Strecke von Gelnhausen nach Gießen vorgeschlagen. Die Planungen der Strecke begannen 1862. Schwerpunkt war der Güterverkehr. Es wurde mit einer geringen Personenbeförderung gerechnet.Die Hessische Konzession zum Bau und Betrieb vom 4. April 1868 (Hessisches Regierungsblatt Jahrgang 1868 Nr. 22 Seite 602) und Preußische Konzession vom 3. Mai 1869 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1869 Nr. 38 Seite 692) erging an die Oberhessische Eisenbahn-Gesellschaft.Wegen der Durchführung durch preußisches Gebiet wurde der Vertrag zwischen Preußen und Hessen vom 12. Juni 1868 geschlossen (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1868 Nr. 55 Seite 756 und hessisches Regierungsblatt Jahrgang 1868 Nr. 50 Seite 985).