Bau und StreckeneröffnungAm 19. November 1874 wurde eine neue, 60,92 Kilometer lange Eisenbahnlinie von Köln über Düsseldorf, Ratingen West nach Mülheim (Ruhr)-Speldorf von der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft(RhE) in Betrieb genommen. Sie war parallel zur Köln-Mindener Eisenbahnstrecke aus Konkurrenzgründen gebaut worden. Der Personenverkehr begann erst am 1. Februar 1876.
Das Empfangsgebäude Lintorf
Das taufenständige, zweistöckige Stationsgebäude aus Backstein errichtet, besaß ein Satteldach sowie an der Gleisseite einen Giebelrisalit (ein Bauteil, das aus der Fassade vorspringt). Im Erdgeschoss waren Segmentbogen- im Obergeschoss zum Teil gekoppelteRundbogenfenster verbaut worden. Ein Gurtgesims (an Fassaden, das zwischen den Geschossen liegt), trennte optisch die Stockwerke. Am nördlichen Giebel war ein einstöckiger Anbau mit Satteldach entstanden. Im Erdgeschoss gab es eine kleine Schalterhalle, zwei Wartesäle sowie einen Fahrkarten- und Gepäckschalter. Der Hausbahnsteig hatte eine Überdachung.Im Bahnhof gab es umfangreiche Gleisanlagen für den Güterverkehr, wo auch die Rohstoffe aus den umliegenden Zechenbetrieben auf die Bahn umgeladen wurden. Gegenüber dem Stationsgebäude befand sich der Güterschuppen mit Güterabfertigung. Für die Bahnbediensteten waren Wohngebäude errichtet worden.Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse III.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Am 1. Januar 1880 ging die RhE in das Eigentum der Königlich Preußische Staatseisenbahnen (K.P.St.E.) über.•Bis 1925 hieß der Bahnhof Lintorf (Kr. Düsseldorf) und wurde von 1927 bis 1936 in Lintorf (Bez. Düsseldorf) umbenannt.•Die Verbindung zwischen Abzweig Anger und Abzweig Tiefenbroich in Richtung Lintorf eröffnete am 15. Januar 1941.•1952 stellte die Deutsche Bundesbahn (DB) den Personenverkehr auf der Angertalbahnein.•1961 modernisierte die DB die Gleis- und Signalanlagen. •1962 entstand ein Stellwerk auf dem Hausbahnsteig, das 2006 aus dem Betrieb genommen wurde.•Am 23. September 1983 stellte die DB den Personenverkehr ein und schloss den Fahrkartenschalter. Die Gleisanlagen wurden zurückgebaut und das Stationsgebäude, den Güterschuppen und die Waschkaue verkauft. Was hat sich verändert, was ist gebliebenAm Empfangsgebäude wurde der Giebel des Risalits entfernt und die alten Fenster durch Rechteckfenster ersetzt. Die Außenwände außer der auf der Ortsseite wurden verputzt. Die stark frequentierte Strecke wird ausschließlich vom Güterverkehr benutzt, um die Personenstrecke zwischen Düsseldorf und Duisburg zu entlasten.
Planung und KonzessionMit Preußischer Konzession vom 20. November 1871 (Amtsblatt der Regierung zu Köln Jahrgang 1871 Nr 50 Seite 235) erhielt die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Mülheim (Ruhr) - Speldorf - Wedau - Blockstelle Rahm - Bezirksgrenze - Ratingen West - Düsseldorf-Rath - Blockstelle Hardt - Düsseldorf-Eller - Hilden - Opladen - Blockstelle Werkstätte - Bezirksgrenze - Köln-Mülheim …