Bau und Streckeneröffnung Die Bauarbeiten an der Moerser Kreisbahn begannen am 7. September 1907. Der Streckenteil von Rheinberg nach Meerbeck ging am 10. Mai 1910 in Betrieb. Der Anschluss zur Rheinwerft Orsoy wurde am 13. Januar 1913 eröffnet (Rheinwerft Orsoy war eigentlich ein Rheinhafen). In den Bahnhöfen Rheinberg Kreisbahn und Moers Kreisbahn gab es jeweils einen Gleisanschluss zur „Staatsbahn“.

Das Empfangsgebäude Orsoy

Das Stationsgebäude von 1910 war ein traufenständiger, zweistöckiger Putzbau mit Walmdach. Es hatte einen Sockel aus Backstein, der an den Gebäudekanten und Eingangstüren eine dekorative Backsteingliederung bis zur Höhe der Fensterfirste besaß. Über den Eingängen an Gleis- und Ortsseite wurde ein horizontales Schmuckelement verbaut, das beidseitig in Verlängerung der Backsteinfläche mit Pilastern (etwas heraustretende Wandpfeiler) bis unter das Dach hervorgehoben wurde. Ein einstöckiger Anbau mit Walmdach und Dachgaube ergänzte das Gebäude. Daran schloss sich ein Güterschuppenanbau aus Backstein mit Keller an. Er verfügte über Seitenrampen, die durch ein auskragendes Satteldach vor Witterungseinflüssen geschützt wurden. Der Bahnhof lag an einem Gleisdreieck, sodass die Züge direkt vom Hafen nach Moers und Rheinberg durchfahren konnten. Die Bahnstation befand sich am Verbindungsgleis der beiden Dreiecksschenkel. Die Gleisanlage war aufgrund des Abstellbahnhofs für die Hafenanlage entsprechend groß ausgefallen. Für den Personenverkehr stand nur der Hausbahnsteig zur Verfügung. Neben dem Stationsgebäude gab es einen Bahnübergang. Weitere Ausbauten oder Änderungen • 1967 wurde die Moerser Kreisbahn von der Niederrheinische Verkehrsbetriebe AG (NIAG) übernommen. • Am 28. September 1968 stellte die NIAG den Personenverkehr ein. Das Stationsgebäude wurde verkauft. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude wurde umgebaut, sodass ein Vergleich mit dem Urzustand nur noch unvollständig möglich ist. Der einstöckige Anbau wurde um ein Stockwerk erhöht, was durch ein weiteres Fenster im Obergeschoss sichtbar wird. Der Backsteinsockel erhielt einen Farbanstrich. Die Eingangstür auf der Ortsseite wurde vereinfacht. Der Güterschuppen ist weitgehend erhalten geblieben.

Bahnhof um 1920

Luftaufnahme