Bau und StreckeneröffnungDie Vogelsbergbahn wurde in fünf Teilstrecken gebaut, deren Kunstbauten schon für einen zweigleisigen Betrieb vorbereitet wurden. Die Strecke blieb aber immer eingleisig. Die Eröffnung der ersten Teilstrecke von Gießen über Reiskirchen nach Grünberg (Oberhessen) erfolgte am 29. Dezember 1869. Die Gesamtstrecke ist am 31. Juli 1871 in Betrieb genommen worden.
Das Empfangsgebäude Saasen
Das erste Bahngebäude war ein kleiner Fachwerkbau aus Backsteinen, der als Güterschuppen ohne Rampe genutzt wurde.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Um 1895 entstand neben dem Güterschuppen eine standardisierte Wartehalle aus Fachwerk mit Pultdach. Das Gebäude besaß einen Dienstraum und offenen Warteraum. •Im amtlichen Bahnhofsverzeichnis von 1938 war die Station als Bahnhof 4. Klasse ausgezeichnet und verfügte über eine selbstständige Güterabfertigung ohne Rampe. Das Gebäude ist heute noch erhalten, wurde aber umgebaut.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDie Wartehalle von 1895 wurde sehr wahrscheinlich um das Bahnsteigdach erweitert. Vom Dienstraum aus wurde die Schrankenanlage bedient und der natürlich auch einen Fahrkartenschalter besaß. Die Fenster in diesem Raum sind heute mit Glasbausteinen zugemauert worden. Man kann noch die Türeingänge zum Dienstraum erkennen.
Bilder Saasen
Luftaufnahme
Bahnstation Saasen
Saasen - Hp - FSAAR : 65B4 : SD17-Feb02
Planung und KonzessionDie Main-Weser-Bahn mit der Bebraer Bahn zu verbinden wurde schon in den 1860er Jahren in Erwägung gezogen. Der Landtag in Darmstadt diskutierte 1863 die entsprechenden Pläne. Die Zweite Kammer des Großherzogtums Hessen beschloss 1868 den Bau der Oberhessischen Eisenbahn (heute Vogelsbergbahn) von Gießen über Alsfeld nach Fulda mit der hessischen Konzession vom 4. April 1868 (Hessisches Regierungsblatt Jahrgang 1868 Nr. 22 Seite 602). Wegen der Durchführung der Strecke durch preußisches Gebiet wurde ein Vertrag zwischen Preußen und Hessen am 12. Juni 1868 geschlossen (preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1868 Nr. 55 Seite 765 und Hessisches Regierungsblatt Jahrgang 1868 Nr. 50 Seite 985). Die Konzession zum Bau und Betrieb erhielt die Oberhessische Eisenbahn-Gesellschaft. Diese wurde 1876 verstaatlicht und als Großherzoglich Hessische Staatseisenbahnen weiter betrieben.