EINE DOKUMENTATION
Panorama Regen © Copyright 2000 - 2024 Burkhard Thiel Alle Rechte vorbehalten
Bau und Streckeneröffnung 1867 begannen die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen mit ersten Planungen einer Stichbahn zwischen Plattling über Deggendorf, Regen, Zwiesel zur Böhmischen Grenze bei Eisenstein (heute Bayrisch Eisenstein) um die lokale Wirtschaft zu fördern. Aufgrund des schwierigen Geländes war mit hohen Baukosten und dementsprechend mäßiger Rentabilität zu rechnen. 1873 begannen die Vermessungs- und Planungsarbeiten einer Strecke nach Böhmen, da die Hauptstrecke nach Böhmen eine internationale Strecke war. Der Oberbauingenieur Badhauser ließ zwei Streckenvarianten berechnen. Dafür musste der Bahnhof Plattling nach Westen verschoben und neu gebaut werden. 1874 begannen die Bauarbeiten. Die Strecke wurde zunächst eingleisig gebaut, war aber für den zweigleisigen Ausbau vorbereitet worden. Während der Bauarbeiten wurde die Ostbahn zum 10. Mai 1875 von Bayern verstaatlicht. Am 16. September 1877 fuhr der erste Zug von Plattling über Regen und Zwiesel nach Ludwigsthal. Die Länge der eingleisigen „Bayerische Waldbahn“ betrug 63,46 Kilometer. Erbaut wurde die Strecke von der Aktiengesellschaft der Bayerischen Ostbahnen, einer sogenannten Pachtbahn. Bei Regen entstand die Ohebrücke mit einer Länge von 308 Metern sowie die Regenbrücke von 114 Metern.

Das Empfangsgebäude Regen

Das traufenständige, zweistöckige Gebäude aus Bruchstein errichtet besaß einen Giebelrisalit (ein Bauteil, dass aus der Fassade vorspringt) an Orts- und Gleisseite. In ihm befanden sich die Ein- und Ausgänge. Ein Gurtgesims (an Fassaden das zwischen den Geschossen liegt) gliederte die Stockwerke. Das Bauwerk verfügte über ein Krüppelwalmdach. Im Erdgeschoss waren Segmentbogenfenster und Türen mit Werksteinrahmen verbaut worden. Das Obergeschoss besaß Rechteckfenster mit Rahmen. Im Erdgeschoss gab es Wartesäle, Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie eine Bahnhofsgaststätte. Ein Treppenhaus führte zum Obergeschoss wo sich Wohnungen für die Bahnbediensteten und dem Bahnhofswirt befanden. Der Güterschuppen, ebenfalls aus Bruchstein errichtet, besaß Seitenrampen sowie eine Kopframpe. Der Hausbahnsteig verfügte über eine Überdachung. Ein befestigter Mittelbahnsteig ergänzte die Bahnsteige. Die Gleisanlage bestand aus einem Kreuzungsgleis mit Ladegleisen, die zum Güterschuppen führten. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse III. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen 1939 erhielt der Bahnhof zwei Stellwerke. Am 26. Mai 1997 übernahm die Regentalbahn den Personenverkehr auf der Strecke von Plattling nach Bayrisch Eisenstein. Betreiber war die “Regental AG - die Länderbahn”, die schon 1889 gegründet worden war. Im Jahr 2000 wurde der Güterverkehr nach Zwiesel eingestellt. 2003 ersetzte die “Regental AG“ die mechanischen Flügelsignale durch Lichtsignale. Zwischen 2005 bis 2007 wurden die Bahnsteige der „Bayerische Waldbahn“ auf 100 Meter Nutzlänge gebracht. 2023 ersetzte die Regentalbahn die Stellwerke von 1939 durch ein modernes Stellwerk. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude und der Güterschuppen sind weitgehend im Zustand von 1877 erhalten.
Bilder Regen
Bahnhof von 1877
Luftaufnahme
Die Eisenbahn “kam” am 16. September 1877 nach Regen. Also 42 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Regen hatte zu diesem Zeitpunkt ca. 2.000 Einwohner (Ende 2022 waren es 11.005 Einwohner)
Bahnhof von 1877 Filmbild Regen Bayerische Waldbahn Plattling Bayerisch Eisenstein

Bahnstation Regen

Planung und Konzession 549,0