Bau und StreckeneröffnungDie Eisenbahnstrecke von Köln nach Minden bezeichnet man auch als Stammstrecke der Cöln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft (CME). Die Strecke von Deutz (heute Köln-Deutz) nach Minden wurde in mehreren Teilstrecken eröffnet. Mit der in Betriebnahme der Rheinbrücke eröffnete die Gesamtstrecke am 3. Oktober 1855.Die Station Rheda (in Westf) erhielt am 15. Oktober 1847 ein provisorisches Empfangsgebäude mit Expeditions-Lokalen für die Post. 1848 waren die Bauarbeiten für ein endgültiges Empfangsgebäude und einem Güterschuppen abgeschlossen.
Das Empfangsgebäude Rheda-Wiedenbrück
1863 baute die CME einen neuen, massiven Güterschuppen. Dabei verwendete man noch brauchbare Materialien der Station Rehme, dessen Güterschuppen abgerissen wurde. Ab 1870 mussten durch den ständig wachsenden Verkehr die Gleisanlagen und die Güterschuppen erweitert werden. 1873/74 erhielt das Stationsgebäude einen Anbau.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Am 25. Juni 1887 wurde die 48,58 km lange Warendorfer Bahn von Lippstadt Bezirksgrenze über Rheda (in Westf) bis nach Warendorf eröffnet. Die Wahrendorfer Bahn fuhr damals bis zum Bahnhof Wiedenbrück, der ab 1980 in Wiedenbrück Süd unbenannt wurde. •Ab 1880 erfolgte eine Umbenennung des Bahnhofs in Rheda (Bz. Minden), ab 1905 in Rheda (Westf).•Anfang der 1920er Jahre gab es umfangreiche Umbaumaßnahmen im Bahnhof. Dabei wurde die Warendorfer Bahn erheblich verändert.•Durch die Kommunalreform in Nordrhein-Westfalen entstand 1970 die Stadt Rheda-Wiedenbrück. •Erst 1980 erhielt der Bahnhof die Bezeichnung Rheda-Wiedenbrück. •1979 wurde Wiedenbrück Süd stillgelegt.Was hat sich verändert, was ist gebliebenAm 1. Mai 2001 wurde der Streckenabschnitt der Warendorfer Bahn von Rhede-Wiedenbrück nach Lippstadt und am 14. Dezember 2003 der Güterbahnhof stillgelegt.Das Empfangsgebäude ist im Kern bis heute erhalten geblieben.
Luftaufnahme
Bilder Rheda-Wiedenbrück
Bahnhof von 1874
Bahnhof um 1941
Die Eisenbahn “kam” am 15. Oktober 1847 nach Rheda-Wiedenbrück. Also 12 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Rheda-Wiedenbrück hatte zu diesem Zeitpunkt wenig Einwohner (Ende 2017 waren es 48.685 Einwohner).
Planung und Konzession1843 wurde in Köln die Cöln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft (CME) gegründet. Das Ziel war der Bau und Betrieb einer Eisenbahnstrecke zwischen dem Rheinland, das ab 1915 zu Preußen gehörte und den norddeutschen Seehäfen sowie der preußischen Landeshauptstadt Berlin. Das Königreich Preußen zeichnete 1/7 der Aktienanteile der CME. Ursprünglich gab es Pläne, die Strecke über Wuppertal verlaufen zu lassen. Dies wurde jedoch wegen der zu hoher Kosten für Kunstbauten verworfen. Ein Gutachten des Bankiers David Hansemann setzte sich jedoch durch. Die Trasse sollte über Düsseldorf und das Ruhrgebiet führen.Durch Preußische Konzession vom 18. Dezember 1843 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1844 Nr. 3 Seite 21) erhielt die Cöln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft das Recht zum Bau und Betrieb einer Strecke von Deutz zur Landesgrenze bei Minden.Zum länderübergreifenden Verkehr wurde ein Staatsvertrag zwischen Preußenund Hannover vom 4. Dezember 1845 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1846 Nr. 6 Seite 83) unterzeichnet.Da man um 1850 noch keine Erfahrung mit dem Brückenbau von Spannweiten über 100 Metern besaß, konnten die Eisenbahnzüge die ersten Jahre nur von Deutz nach Minden fahren.Durch Preußisches Gesetz vom 21. Mai 1883 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1883 Nr. 15 Seite 85) erhielten die Preußischen Staatseisenbahnen die Konzession zum Bau und Betrieb einer Strecke von Münster (Westf) nach Lippstadt.