Bau und StreckeneröffnungAm 19. November 1874 wurde die 60,92 Kilometer lange Strecke von Köln über Ratingen West nach Mülheim (Ruhr)-Speldorf von der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft (RhE) in Betrieb genommen. Sie folgte im Wesentlichen dem mittelalterlichen Mauspfad und war als Konkurrenzstrecke zur parallelen Cöln-Mindener Strecke der Cöln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft (CME) gebaut worden.
Das Empfangsgebäude Ratingen West
Das erste Stationsgebäude wurde östlich der Gleise ungefähr auf der Höhe des noch heute in Betrieb befindlichen Stellwerks (Rwf) errichtet. Das einstöckige, traufenständige Gebäude mit Satteldach aus Backsteinfachwerk errichtet, besaß einen einstöckigen Güterschuppenanbau aus Fachwerk mit Schieferverkleidung und ein Satteldach. Der Hausbahnsteig war überdacht. Die Fenster wurden dem Fachwerk angepasst und besaßen dreieckige Oberlichter. Im Gebäude gab es einen Warteraum mit Fahrkarten- und Gepäckausgabe sowie weitere Diensträume.Eine Lokstation mit vierständigem Lokschuppen, ein Abtritt und ein einstöckiges verputztes Gebäude (möglicherweise die Wohnung für den Stationsvorsteher) waren ebenfalls errichtet worden.Für den Güterverkehr war der Bahnhof nur eingeschränkt nutzbar, da er keine Kopframpe (OK) besaß. Er gehörte 1938 zur RangklasseI.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Ab 1881 wurde der Bahnhof von Ratingen Rh nach Ratingen West umbenannt.•Im Januar 1943 erweiterte die Deutsche Reichsbahn (DR) den Bahnhof um weitere einstöckige Gebäude.•Am 28. Mai 1903 begann der Betrieb auf der 17,22 Kilometer langen „Angertalbahn“ zwischen Ratingen West und Wülfrath.•1912 erneuerte die DR die Schienen der „Angertalbahn“ und den Unterbau bis zu den Kalkwerken nach Rohdenhaus.•1920 wurde die Lokstation zu einem eigenständigen Bahnbetriebswerk ausgebaut.•1938 errichtete die DR das Stellwerksgebäude [Rs].•Am 22. März 1945 wurde der Bahnhof durch Bombenabwürfe schwer getroffen. Das Stationsgebäude ist dabei vollständig zerstört worden.
Das zweite Empfangsgebäude
Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand ein neues Stationsgebäude mit Satteldächern. Es war ein einstöckiger, traufenständiger Klinkerbau mit abschließendem, giebelständigen und einstöckigen Gebäudeteil. Die untere Hälfte des Klinkerbaus wurde mit rotem, die obere Hälfte mit gelbem Klinker versehen. Im giebelständigen Gebäudeteil gab es einen Warteraum mit Fahrkartenausgabe.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•1961 ging das Stellwerksgebäude [Rwf] in Betrieb.•Im November 1978 wurde das Stationsgebäude abgerissen.•1983 wurde die Verbindungskurve zur Angertalbahn stillgelegt.Was hat sich verändert, was ist gebliebenAm 23. September 1983 wurde auf der "Westbahn" der Personenverkehr eingestellt. Ein großer Fachwerkgüterschuppen befand sich etwas weiter südlich vom Stellwerksgebäude [Rwf]. Heute wird die stark frequentierte Strecke der RhE ausschließlich vom Güterverkehr benutzt, um die Strecke zwischen Düsseldorf und Duisburg zu entlasten.Eisenbahnfahrt von Hofermühle nach Ratingen Projekt des WDR
Bahnstation Ratingen West
Bilder Ratingen Rheinisch
Bahnhof um 1891
Luftaufnahme
Bahnhof um 1916
Ratingen West - Bf - KRAWR : 141A2: KS29-Apr03
Planung und KonzessionDurch Preußische Konzession vom 20. November 1871 (Amtsblatt der Regierung zu Köln Jahrgang 1871 Nr 50 Seite 235) erhielt die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Mülheim (Ruhr) - Speldorf - Wedau - Blockstelle Rahm - Bezirksgrenze - Ratingen West - Düsseldorf-Rath - Blockstelle Hardt - Düsseldorf-Eller - Hilden - Opladen - Blockstelle Werkstätte - Bezirksgrenze - Köln-Mülheim …